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Redshift ShockStop PRO RT testbericht

In diesem heutigen Testbericht geht es wieder um eine Federsattelstütze. Dieses Mal testen wir die Redshift Shockstop Sattelstütze in der Pro Variante. Wie kann sich die die Variante aus Aluminium gegen der bereits getesteten Federsattelstütze behaupten? Ich habe dies an meinem Gravelbike getestet.

Technischen Daten:

  • Preis 329€ in der Pro RT Version (20.6.22, Amazon), 255€ in der regulären Version (Amazon) (Für den Test kostenlos erhalten, danach nochmals selber gekauft)

  • Gewicht 415g (350 mm Länge), Reguläre Version 562g (350 mm Länge), beide aus Aluminium

  • Federweg 20mm Pro RT, 35mm Regulär

  • Geometrie Länge 350mm, davon 260mm tatsächliche Nutzhöhe, verfügbar in 27,2mm (Es gibt von Redshift selber Shims bis zu 31.8mm), in 280mm oder 350mm erhältlich

Wie ich bereits auch schon in dem Testbericht vom Cane Creek eeSilk+ erwähnt habe, bin ich bin schon relativ schnell in meiner Radfahrlaufbahn auf die Marke Redshift und deren Produkte gestoßen. Erst über den Redshift Shockstop Vorbau und dann aber auch über die Federsattelstütze. Ich hatte damals noch Probleme mit meinem Sattel bzw. Sitzposition und konnte eigentlich kaum mehr als 50km fahren bevor ich taube Stellen oder einfach gröbere Schmerzen am Hinterteil bekommen habe. So naiv wie ich damals noch war, hatte ich mir schnell den Shockstop Seatpost als Retter in der Not bestellt. Nur kurz Vorweg, meine Beschwerden am Hintern waren damals das Resultat einer dilettantischen Einstellung der Position/Höhe/Sattelgröße meines damaligen Sattels. Hier hat mir ein Bikefitting damals Abhilfe geschaffen, mittlerweile fahre ich komplett beschwerdefrei für 1,5 oder 10 Stunden. Meine generellen Beschwerden am Hinterteil wurden durch den Shockstop Seatpost damals überhaupt nicht besser. Dazu kam noch, dass ich nie eine Einstellung finden konnte in der ich mich nicht wie auf einem Pogo-Stick gefühlt habe. Man wurde zwar “in der Schwebe” gehalten und damit vor plötzlichen Einschlägen wie z.B. Wurzeln oder größere Steine geschützt, gleichzeitig wurde man danach aber quasi fast vom Sattel katapultiert. Auch beim bergauffahren hat sich das Rad hinten immer unangenehm aufgeschwommen. Das Problem habe ich damals auch mit der guten Einstellbarkeit der Federsattelstütze nicht wegbekommen, nicht in der härtesten Einstellung und erst recht nicht in der weichsten. Für mich war danach das Thema Federsattelstütze erstmal erledigt, auch als die Pro Version der Redshift Sattelstütze herauskam. Da ich aber mittlerweile mit meinem Gravelbike doch in deutlich raueren Gelände unterwegs bin und der eeSilk+ mich doch überzeugt hatte war es mir doch wichtig auch der Sattelstütze von Redshift nochmals eine Chance zu geben.

Die Pro Version der Federsattelstütze sieht zwar quasi identisch aus wie die reguläre Version, technisch unterscheidet sie sich aber doch stärker. Das Ziel, denke ich, war damals ein konkurrenzfähiges Produkt zu der 20mm Variante des eesilk zu schaffen. Der Federweg ist von 35 auf 20mm gesunken dafür aber auch das Gewicht. Ganze 25% also ca. 130g konnten gegenüber der regulären Version gespart werden. Das ist schon einiges, da eins der Probleme von Federsattelstützen ihr deutlich erhöhtes Gewicht gegenüber normalen Carbonsattelstützen (ca. 150-250g) ist. Der Redshift ShockStop PRO ist auch nicht mehr anpassbar in seinem Federungsverhalten. Dieses kommt nun vom Werk eingestellt und sei passend für alle Gewichtsklassen. Das klang für mich erstmal erschreckend, da ich finde das Produkte die dämpfen oder Federn immer einstellbar sein sollten. Jeder ist auf anderem Terrain unterwegs und hat andere Ansprüche und Erwartungen wie sich eine gute Federung anfühlt aber na gut.

Der Einbau ist wirklich kinderleicht. Die Sattelstütze wird regulär eingebaut, wenn auch ca. 8-10mm höher als bei einer normalen da ein gewisser Sag (Funktionsweise) eintritt. Auch das anziehen der Befestigungsschrauben für den Sattel ist hier clever gelöst. Beide Schrauben treten direkt beieinander an der gleichen Stelle aus und werden durch eine magnetische Klappe geschützt. Bei der Montage des Sattels ist diese dann einfach nach oben zu klemmen. Besonders leicht ist das natürlich wenn euer Sattel Stahlschienen besitzt, dann lässt sich das ganze wie auf dem Bild oben anklicken. Auch hier muss wieder auf den Auszug aufgepasst werden. Die Sattelstütze verkratzt leider extrem schnell wie man oben auf dem Bild sehen kann. Lieber als etwas zu hoch anfangen und sich herunter arbeiten anstatt andersherum. Ich hatte nach meinem Debakel mit der regulären Version keine großen Hoffnungen aber ich muss sagen, ich war bei der ersten Ausfahrt wirklich sprachlos. Ich dachte mir eigentlich ich werde wieder im Sattel herumgespickt oder bekomme wieder die Krise beim Bergauffahren aber nein , die Federung ist auf der Straße nicht zu spüren, Vibrationen und Schläge durch z.B. Schlaglöcher aber auch nicht. Anders wie beim eesilk wird man eher in der Schwebe gehalten. Obwohl die Pro RT Version der Sattelstütze nur 20mm Federweg hat, fühlt es sich, meiner Meinung nach, nach viel mehr an. Ich hatte auch bei mehrstündigen Ausfahren über wirklich groben Schotter überhaupt keine Probleme. Der Komfort war wirklich ausgezeichnet. Das hatte ich nicht erwartet, vor allem weil ich dachte, dass bei meiner Auszugslänge eine Carbonfederstütze einen deutlichen Vorteil haben sollte. Dem war aber überhaupt nicht so, der Redshift Shockstop Pro RT hat alles weggebügelt was das Berner Oberland so hergibt.

Positiv

Der Komfort der Federsattelstütze ist wirklich unglaublich gut

Die Montage ist ebenfalls kinderleicht und auch der Sattel ist einfach einzustellen

Aluminium ist deutlich stabiler und damit etwas sorgenfreier am Gravelbike

Neutral

Die Sattelstütze ist anders wie in der regulären Version oder auch Konkurrenzprodukte nicht in seiner Progressivität einstellbar, es passt oder eben auch nicht

Negativ

Das Material ist sehr kratzanfällig. Hier muss man bereits ab der Montage aufassen, dass die Sattelstütze nicht zu weit in das Sattelrohr hineinrutscht.

Der Preis ist mit 329 € wirklich sehr hoch

Fazit

Die Redshift Shockstop Pro RT Federsattelstütze weiß zu überzeugen. Nach einer schlechten Erfahrung mit der regulären Version konnte mich diese jetzt doch voll überzeugen. Die Montage ist kinderleicht, der Elastomer ist für mich persönlich (1,85m, 90kg) wirklich perfekt eingestellt und reagiert schön angenehm und berechenbar. An einem Gravelbike ist hier wirklich viel gewonnen.

Auch der Preis rechtfertigt sich hier, zumindest für ein Gravelbike. Ich denke im reinen Rennradbereich gibt es deutlich leichtere Lösungen. Hierfür ist die Shockstop Pro RT Federsattelstütze meiner Meinung nach überdimensioniert.

Ich kann die Federsattelstütze wirklich nur empfehlen.